AIKor - 16.11.03 (II):
Palästina-Solidarität: Vortragsreise zu Lage der politischen Gefangenen (Ala Jaradat)

Ala Jaradat, der Koordinator des Gefangenenhilfeprogramms der palästinensischen Menschenrechtsorganisation "Addameer" aus Ramallah beginnt am Montag, den 17. November 2003, eine Vortragsrundreise durch Deutschland. Im Anschluss an die internationale Konferenz über "Die palästinensischen politischen Gefangenen unter israelischer Besatzung" in Berlin am 4. Oktober 2003 (siehe www.freepalestine.de) sind nun in 16 deutschen Städten Vortragsveranstaltungen geplant, die von jeweiligen örtlichen Organisationen und Gruppen der Palästinensischen Gemeinde, der Palästina-Solidarität und der Friedensbewegung durchgeführt werden. Ich dokumentiere die

Termine der Veranstaltungen

(PDF, 7 kB)

Weitere Veranstaltungen sind noch möglich. Siehe derzeitiger Stand der Planung. Kontakt: Klaus von Raussendorff, Tel: 0228-346850 oder raussendorff@web.de

Da die deutsche Öffentlichkeit anhaltender Desinformation über den "Terror" der Palästinenser und die "Selbstverteidigung" Israels ausgesetzt ist, dokumentiere ich ferner im Zusammenhang mit diesem Projekt der Aufklärung über die Lage der Gefangenen unter der Besatzung zwei Beispiele der publizistischen Zückweisung derartiger pro-zionistischer Irreführung:

In die Irre geführt
Offener Brief von Norman Paech an Micha Brumlik
junge Welt vom 01.11.2003

(PDF, 22 kB)

Nett geht´s zu am Checkpoint
"Lehrmittelfreiheit" - Israel und die Palästinenser an deutschen Schulen
Aus Freitag vom 17. 10. 03

(PDF, 12 kB)

Zur Erläuterung:

Addameer - der arabische Name bedeutet "Das Gewissen" - ist eine Nichtregierungsorganisation, die rechtliche und humanitäre Hilfe für palästinensische Gefangene leistet. Sie arbeitet eng mit internationalen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch und anderen zusammen.

Gegenwärtig befinden sich etwa 6000 Palästinenser in israelischen Gefängnissen und Haftzentren. Etwa 1000 von ihnen werden in so genannter Verwaltungshaft festgehalten: über längere Zeit, manchmal jahrelang ohne Anklage oder Verfahren, ohne anwaltlichen Beistand, ohne Besuchsrechte.

Unter den Gefangenen sind derzeit 302 Kinder und Jugendliche, der jüngste ist 12 Jahre alt. Sie werden von der Außenwelt völlig isoliert gefangen gehalten. Ihre Haftbedingungen unterscheiden sich nicht von denen der Erwachsenen.

Ala Jaradat ist Koordinator des Gefangenenhilfsprogramms von Addameer. Er sorgt für den Kontakt zwischen der Organisation und den Familienangehörigen sowie den Anwälten der Gefangenen. Einer dieser Rechtsanwälte, Mahmood Hassan, hat kürzlich ebenso wie die israelische Rechtsanwältin Tamar Pelleg-Sryck an der internationalen Konferenz über "Die palästinensischen politischen Gefangenen unter israelischer Besatzung" in Berlin teilgenommen.

Ala Jaradat wird besonders über den Aspekt der Menschenrechte für die in israelischer Haft befindlichen politischen Gefangenen sprechen. In der Diskussion können auch weitere Aspekte nachgefragt und thematisiert werden wie beispielsweise der derzeitige Bau der Apartheidmauer in Palästina.

Der Eintritt ist frei. Die Veranstalter bitten um Spenden zur Deckung der Reise- und Veranstaltungskosten. Einen etwaigen Überschuss wird "Addameer" zur weiteren Gefangenenhilfe verwenden.

Spendenkonto:- Vereinigung für Internationale Solidarität e. V. (gemeinnützig), Konto-Nr. 758391-461, Postbank Dortmund, BLZ 44010046, Kennwort: Gefangene

Die Vortragsreise findet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sektion des Internationalen Komitees für den Schutz des Palästinensischen Volkes (ICPPP) statt, zu dessen Bildung in Deutschland im März 2003 etwa 20 Organisationen und 70 Einzelpersonen aufgerufen haben. Der Aufruf und die Unterstützerliste, die weiterhin offen ist, ist unter: www.freepalestine.de dokumentiert. In dem Aufruf erklären die Unterstützer:

"Nach unserer Auffassung kommt es nun insbesondere darauf an,

  • die deutsche Regierung dringend aufzufordern, nicht länger die extremistischen Kräfte in der politischen und militärischen Führung Israels (z.B. mit Patriot-Raketen) zu unterstützen sondern vielmehr auf internationaler Ebene darauf hinzuwirken, dass weitere Verbrechen der israelischen Besatzungsmacht gegen das palästinensische Volk verhindert werden,

  • die palästinensischen politischen Gefangenen zu unterstützen und für ihre Freilassung einzutreten (...)

  • den Palästinensern, die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen, sowie den mit ihnen solidarisch verbundenen israelischen Friedensaktivisten in der deutschen Öffentlichkeit viel stärker Gehör zu verschaffen."

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